Tag 9 – Rückflug

Der Abreisetag, passend dazu Regenwolken und kühlere Temperaturen, begann um 8 Uhr mit einem
gemeinsamen Gruppenfoto in unseren Orchesterpullis und anschließendem Frühstück. Um 10 Uhr
sind wir von Haapsalu wieder zurück zum Tallinner Flughafen gefahren. Die 2h Busfahrt haben wir alle
mit schlafen verbracht, da bekanntlich nicht viel auf solchen Reisen geschlafen wird…
Ein letztes oder erstes Mal auf dieser Reise den Sonnenaufgang erleben zu können, wollten wir uns
nicht entgehen lassen. Vor allem weil es in Estland im Sommer nie richtig dunkel wird, und somit der
Aufgang der Sonne schon um 4 Uhr morgens erscheint. Deshalb sind viele von uns lange
wachgeblieben um das nicht zu verpassen.

An dem relativ kleinen Flughafen in Tallinn wurde die Sicherheitskontrolle, vor allem der Instrumente,
sehr gründlich durchgeführt. Trotzdem haben wir es pünktlich in den Flieger geschafft und sind 13:50
Uhr abgehoben. Die Bordcrew grüßte uns freundlich und wünschte uns weiterhin viel Erfolg für die
Zukunft.
Während des Fluges lief alles wie geschmiert, doch am Ende ruckelte es auf einmal heftig und es blieb
bis zur Landung spannend. Doch trotzdem sind wir pünktlich kurz nach drei unversehrt am
Frankfurter Flughafen angekommen, bis auf Herr Müllers Koffer, der noch in Tallinn liegt. Hoffen wir
mal, dass dieser so schnell es geht, wieder nach Deutschland geschickt wird.
Das schöne sonnige Wetter hat uns in Frankfurt begrüßt, nachdem uns Estland mit Regen
verabschiedet hat. Die Busfahrt verlief bis auf 1h Stau reibungslos und so kamen wir um 19 Uhr
müde, zufrieden und um viele Erfahrungen reicher an unserer Schule an.

Ein sehr großes Dankeschön geht an unser 4-köpfiges Lehrer*innen-Team, welches uns die ganze Zeit
begleitet und unterstützt hat und darauf geachtet hat, dass es jedem/r gut geht. Bei unseren
Sponsoren und Unterstützer dieser Reise bedanken wir uns auch ganz herzlich, da es ohne sie nicht
möglich gewesen wäre, solch eine Reise durchzuführen.
Abschließend lässt sich sagen, dass diese Tournee uns als Orchester viel näher zusammengebracht
hat und wir alle tolle Erfahrungen gesammelt haben, viele schöne Orte gesehen haben und
freundliche Begegnungen mit vielen Einheimischen hatten. Diese Reise wird uns allen noch lange
positiv in Erinnerung bleiben, das steht fest!
Mai und Sophie

Tag 8 – Konzert in Haapsalu

Unser letzter kompletter Tag in Estland begann mit einem Sonnenaufgang – den allerdings nur die
wenigsten von uns mitbekamen, da er bereits um 4:19 stattfand. Diejenigen, die von den Sonnenstrahlen
geweckt wurden, hatten danach also noch die Gelegenheit zu knapp vier Stunden Schlaf, bevor es
zwischen 8:00 und 9:00 ans Frühstücken ging. Äußerst beliebt waren hierbei die frischen Croissants,
wohingegen das hausgemachte Porridge – sehr zur Verwunderung der Hotelbesitzerin – wenig Beachtung fand.
Gegen zehn Uhr machten wir uns gesammelt auf den Weg ins Stadtzentrum Haapsalus, wo bereits eine
Einheimische auf uns wartete, die uns eine Stadtführung angeboten hatte. Haapsalu besitzt zwar nur etwa zehntausend Einwohner, ist allerdings trotzdem auf Platz 15 der estnischen Städte, wenn es um die Größe geht und verdient somit die Bezeichnung „Stadt“ durchaus. Startpunkt der Führung war die „Haapsalu piiskopilinnus“, die etwa 700 Jahre alte Bischofsburg der Stadt, in der später auch unser letztes Konzert stattfinden sollte. Bekannt ist diese Burg vor allem durch Astrid Lindgrens Roman „Ronja Räubertochter“ – sie diente als Vorlage für die Zeichnungen der Mattisburg. Erklärbar ist dies durch die Tatsache, dass Ilon Wikland – Illustratorin der meisten Astrid Lindgren-Bücher – geborene Estin war und ihre Jugend Haapsalu verbrachte. Aufgrund dessen fallen bei einem Spaziergang durch Haapsalu immer wieder Gebäude oder Szenen auf, die an Bullerbü, die Brüder Löwenherz oder Karlsson auf dem Dach erinnern.
Ilon Wikland zu Ehren wurde in Haapsalu auch ein Museum eingerichtet, das bereits den nächsten Stopp
unserer Stadtführung darstellte. Darin befinden sich zahlreiche Orginalzeichnungen und Skizzen Ilon
Wiklands sowie nachgebaute Szenen aus beispielsweise „Karlsson vom Dach“. Darüber hinaus bietet das
Gebäude und der angrenzende Garten aber vor allem für Kinder Möglichkeiten zum Spielen, Zeichnen und Verstecken.
Anschließend ging es weiter über die Uferpromenade zu einem Tchaikovsky-Denkmal – der soll nämlich
angeblich in Haapsalu zu seinem Ballett „Schwanensee“ inspiriert worden sein. Besagte Schwäne
schwimmen übrigens samt ihren fünf Küken regelmäßig vor unserem Hotel herum – ob ihre Vorfahren
wirklich ausschlaggebend für Tchaikowskys Werk waren, ist natürlich eine andere Frage.
Damit endete bereits unsere Stadtführung und unsere freie Zeit begann. Teilweise wurde diese zum
Besuch des Ilon Wikland-Museums genutzt, zur Erkundung der Burg oder auch zum Baden im
nahegelegenen Binnengewässer genutzt.


Punkt 15:30 ging es nach zwei Tagen Instrumentenpause an die Anspielprobe für unser Konzert. Wie
bereits erwähnt, fand dieses in der zur Bischofburg gehörenden Domkirche statt, die eine der größten
einschiffigen Kirchen des Baltikums ist. Leider ging damit eine ungewohnte Schwierigkeit einher – in der
Domkirche herrscht ein Nachhall von 13 Sekunden. Für unsere Probe bedeutete das einerseits, dass jeder laute Akkord zu einem gewittergleichen Donnergrollen führte und andererseits, dass jedes Flüstern noch sekundenlang durch das Kirchenschiff hallte.
Wir meisterten jedoch auch diese Herausforderungen und begannen gegen 18 Uhr unser letztes Konzert in Estland. Unsere sagenhaften 30 Zuhörer konnten den Nachhall wenigstens ein bisschen abfangen und
reagierten teilweise sogar mit Tränen in den Augen – ob vor Freude oder vor Schreck, soll hier offen
bleiben.
In jedem Fall bildete das Konzert einen gelungenen Abschluss unserer Konzertreise, auch wenn die
anschließende Fotosession in der blendenden Sonne in Kombination mit dem wachsenden Hunger das
Glücksgefühl dann doch ein wenig strapazierte. Das Abendessen im Hotel konnte jedoch Abhilfe schaffen und so gingen wir alle in unseren letzten estnischen Abend, der mit einem Sonnenuntergang um 22:30 endete – im Gegensatz zum Sonnenaufgang erlebten diesen wohl alle von uns.


Mia & Julia

Tag 7 – Pärnu und Haapsalu

Wir packen unsere Koffer und nehmen mit…
Alles, was wir zuvor ausgepackt hatten, unsere Instrumente und das gute Wetter.
Allerdings fahren wir noch nicht zum Tallinner Flughafen, sondern in Richtung Westküste
nach Pärnu.
Noch erschöpft von den Erlebnissen des Vortags nutzen sehr viele die zweistündige
Busfahrt, um ihr Schlafkontingent aufzufüllen. Dabei entstehen witzige Fotos von den
interessantesten Schlafpositionen.
Pärnu zeigt sich uns als kleines, malerisches Städtchen mit idyllischen Cafés und
bunten Holzhäusern. Zur Erkundung der Stadt haben wir überschaubare 40 Minuten
Zeit. Dieser Zeitraum wird unterschiedlich genutzt: Manche bummeln entspannt durch
die Fußgängerzone und ergattern teils hervorragende Secondhandschnäppchen, andere
testen unter Zeitdruck eines der Cafés. Einige gehen sogar ein Schnitzel essen und
trotzen damit den Anweisungen der Lehrkräfte, die wenige Zeit nicht zum Essen zu
nutzen. Dabei hat diese Anweisung einen Grund, denn das gemeinsame Mittagessen
steht kurz bevor.

Als Sommerhauptstadt Estlands hat Pärnu einen traumhaft schönen, weißen
Sandstrand und so liegt es nahe, die Mittagszeit dort zu verbringen. Bevor alle ins
Wasser gehen, wird das mehr oder minder sandige Mittagessen verzehrt. Besondere
Zuwendung findet dabei eine Melone, die kurzerhand auf den Namen Melonie getauft
wird.
Den restlichen Nachmittag füllen Wasser, Wellen und Sonne. Währendessen liefern sich
Sonne und Sonnencreme einen erbitterten Kampf, wobei zur Enttäuschung vieler die
Sonne den Sieg davonträgt.

Am frühen Nachmittag setzen wir uns wieder in den Bus und fahren zur letzten Etappe unserer Reise: Haapsalu.
Der Einzug ins neue Hotel bildet einen weiteren Höhepunkt des Tages, denn jedes der
Zimmer bietet einen wunderschönen Meerblick und einige haben sogar einen direkten
Zugang zum Ufer.
Bis auf das gemeinsame Abendessen können die Abendstunden frei gestaltet werden.
Während sich manche ausruhen, gehen andere nochmals schwimmen oder machen
einen Spaziergang an der Strandpromenade entlang. Den krönenden Abschluss bildet
der Sonnenuntergang, der Meer und Himmel in leuchtend warmen Farben taucht.
Auch jetzt – um Mitternacht – können wir von unserem Balkon aus noch das letzte
Abendrot bewundern.

Nathalie und Salomé

Tag 6 – Helsinki

Der Morgen beginnt mit dem Wecker um 5:20 Uhr. Im Halbschlaf schleppen wir uns in die Hotel-Lobby, um nach einem 30 minütigen Fußmarsch die Fähre am Hafen zu erreichen.
Angekommen auf der Fähre schwirrt das Orchester aus, um sich jeweils den besten Schlafplatz zu suchen.
Nach einer zweieinhalb stündigen Fahrt werden wir von einer Insellandschaft begrüßt, die durch ihre putzigen roten Häuser die Müdigkeit durch Vorfreude ersetzt.
Angekommen im Hafen, führt uns Herr Müller zuverlässig durch die Innenstadt, die er durch seine Studienzeit bereits kennt. Da wir pünktlich in der Musikuniversität erscheinen müssen, schlägt Herr Müller den bei allen Beteiligten auf Resonanz treffenden Deal vor, weniger zu reden, dafür schneller zu laufen. (Wir haben es pünktlich geschafft).
Angekommen in der Musikuni Sibeliusakademie werden wir an den nächsten Tourguide weitergegeben, um uns den Alltag eines Musikstudenten näher zu bringen. Während die rollenden Stühle bei den Schülern eine regelrechte Euphorie hervorrufen, kritisieren die Lehrer den rollenden Zirkus. Final schauen wir uns das hauseigene Tonstudio an, und sind beeindruckt von der Vielfältigkeit der Aufnahmemöglichkeiten. Aufgrund des schon lang vorausgegangenen Frühstücks wird die Kantine aufgesucht, um das Mittagessen zu genießen. Gut gesättigt begibt sich das Orchester zum letzten festen Programmpunkt, der Felsenkirche. In dieser werden wir von einem Chor überrascht, welcher den Innenraum mit beeindruckenden Singstimmen erfüllt.
Noch verzaubert von dieser Live Performance, besteht nun die Auswahl zwischen einem Ausflug auf die Insel Suomenlinna und einer individuellen Stadtbesichtigung.
Mit der Fähre geht es auf die malerische Insel, die mit ihren rauen Felsen, den grünen Wiesen und bunten Blumen zum Verweilen einlädt. Während manche die historischen Festungsmauern erkunden, stürzen sich andere ins kühle Nass.
Auf dem Festland wird zeitgleich dem Konsum in den zahlreichen Kaufhäusern gefrönt. Unter Anderem deshalb sind die Straßen sehr belebt und die Cafes gut besucht.
Um Verspätungen bei der Abreise vorzubeugen werden alle Schüler 50 Minuten vor Abfahrt einbestellt, wobei die Zeit aber souverän mit Gesprächen vom Tag überbrückt wird.
Auf dem Meer können wir einen sehr schönen Sonnenuntergang genießen, der uns sicher in den Hafen von Talinn begleitet.
Ein letzter, nächtlicher Marsch bringt abschließend alle wieder ins Hotel.
Lukas und Vico

Tag 5 – Methodist Church

Der fünfte Tag unserer Estlandreise begann mit einem relativ entspannten Morgen, den
wir frei gestalten konnten. Nach dem mehr oder weniger frühen Frühstück beschlossen
einige in die Stadt zu gehen um Tallinn noch weiter selber zu erkunden. Manche gingen
in die Altstadt, andere besuchten das berühmte Hafenviertel Noblessner und wieder
andere hielten sich in der Umgebung des Hotels auf. Um 14:45 Uhr trafen sich alle vor
dem Hotel um zusammen mit dem Bus zur „Tallinn Methodist Church“ —unserer
heutigen Konzertlocation— zu fahren. Um 15:30 Uhr begann die Generalprobe, um 16
Uhr trafen wir auch auf das Orchester der Musikschule Tallinn mit dem wir 2 Stücke,
einmal die Europahymne von Ludwig van Beethoven und den „Ungarischen Tanz“ nr. 5
von Johannes Brahms gespielt haben. Das Konzert startete um 18 Uhr mit dem
Programm des estnischen Orchesters. Nachdem auch wir unser 20-minütiges
Programm gespielt hatten, beendeten beide Orchester zusammen mit den oben
genannten Stücken das Konzert. Anschließend räumten wir noch die Stühle und
(meisten) Notenständer auf und machten uns auf zum Strand, um dort die bereits
bestellten Bowls zu essen und dem Abend ausklingen zu lassen. Nach der Planung für
den nächsten Tag, der uns nach Helsinki führen wird, fuhren einige schon zum Hotel
zurück oder blieben teilweise noch am Strand und genossen das, heute wirklich, gute
Wetter. Um halb elf war dann, in Hinblick auf den nächsten Tag, „schon“ die Pflicht im
Hotelzimmer zu sein, was (denke ich) bei dem morgigen Abmarsch von 5:45 Uhr doch
recht sinnvoll ist. Alles in allem war es ein sehr viel entspannterer Tag als die Tage zuvor,
was wir alle auch mal dringend nötig hatten, und dazu noch —in Hinblick auf das
Konzert— ein sehr erfolgreicher letzter „richtiger“ Tag in Tallinn.
Viola

Tag 4 – Arvo Pärdi Keskus und Rummu-Knast

Um ca. 8.15 Uhr begann unser vierter Tag in Tallinn mit Frühstück im Hotel. Auf der
Speisekarte standen (wie auch die Tage zuvor) Obst, Gemüse, Müsli, Rührei, Brot und
Pancakes.
Eine dreiviertel Stunde später saßen wir (fast) alle – gestärkt und mehr oder weniger
bereit fürs Konzert – im Bus auf dem Weg nach Laulasmaa in das Arvo Pärt Zentrum.
Nach unserer Busfahrt kamen wir dann sogar eine ganze Stunde zu früh am Zentrum an.
Da uns das aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht bewusst war, stiegen wir alle aus dem
Bus aus und räumten sogar schon unsere Instrumente aus dem Sprinter, um im
Anschluss durch den Wald, der aber eher einer Mückenfarm ähnelte, zu marschieren.
Da wir auf dieser Strecke so von Mücken geplagt wurden, freuten wir uns alle schon auf
die Räume, die uns in den kommenden Stunden Zuflucht vor den Viechern versprechen
sollten.
Dort erlebten wir allerdings eine Riesenenttäuschung, als uns klar wurde, dass unser
Plan nicht aufging und wir viel zu früh waren. So standen wir noch eine Weile
hoffnungsvoll im Mückenland, bevor wir schweren Herzens und böse um uns
rumfuchtelnd und schimpfend zum Bus zurückkehrten.
An der frischen Luft zu warten, war jedoch keine Lösung, denn auch hierbei „machten
uns die Mücken einen Stich durch die Rechnung“. (~Thomas)
Diese Zeit konnten jedoch die meisten von uns mit einem kurzen Powernap im Bus
füllen und so erholt in die Führung durch das Zentrum starten.

Diese zog sich dann aber länger als gedacht und so hatten wir vor unserem Konzert nur noch Zeit für eine sehrkurze Anspielprobe auf der Bühne des Konzertsaals. Da diese zu klein war, um das
gesamte Orchester darauf zu platzieren, spielten wir nur in kleineren Gruppen
Kammermusikstücke und mussten unseren Rausschmeißer (aka die Ungarischen Tänze
von Brahms) leider rausschmeißen.
So eröffneten die Blechbläser um 13 Uhr unser Konzert mit der „Symphonie de
Fanfares“ von Mouret (Achtung: Murääh, nicht Muree). Es folgten mehrere kleinbesetzte
Darbietungen, in denen Bläser und Streicher gemeinsam miteinander musizierten und
so das Publikum für sich gewinnen konnten. Unter anderem spielten die Streicher (mit
Schlagwerk!) auch Stücke von Arvo Pärt selbst und seinem ehemaligen Lehrer, Heino
Eller.

Nach dem Konzert gab es für uns Pastinakensuppe (die erstaunlicherweise gar nicht
schlecht war) und Strawberry Cheesecake mit Blick auf den Wald.

Danach hatten wir noch die Gelegenheit, einen kurzen Film über Arvo zu schauen, in
dem wir sowohl seine Lebensgeschichte als auch die Ideen hinter seinen
Kompositionen auf emotionale Weise mit Originalfotos und Sprachaufnahmen gezeigt
bekamen.
Zu diesem Zeitpunkt begann es dann allerdings wie aus Eimern zu schütten. Es sah also
nicht gut aus für unseren geplanten Ausflug an den Strand. Diesen mussten wir wohl
oder übel ins Wasser schmeißen.
Also fuhren wir kurzerhand nach Rummu, einem Dorf in Estland, und besichtigten dort
einen alten Tagebau, der ursprünglich Teil eines Gefängnisses war. Das war tatsächlich
eine super Alternative zum Strand, da wir dort in einem warmen, türkisblauen See
baden konnten und das Wetter auch wieder besser war. Zudem konnten wir auf Halden
klettern und die Ruinen an Land erkunden. Einige Ruinen befinden sich jedoch im See
unter Wasser, so konnten die besonders mutigen Schwimmer um diese
herumschwimmen. Auch das Leihen von Tretbooten machte uns das Erkunden des
Sees leicht und spaßig und bot durchaus auch für die anderen gute Unterhaltung, als
Ruben sich dazu bereit erklärte, Pizzalieferant zu werden und die Pizzen vom Strand zu
den Tretbooten zu schwimmen.

Am Strand gab es zudem einige Sitzmöglichkeiten, so konnten auch alle anderen die
restlichen Pizzastücke, Kekse und Getränke vom Vortag genießen.
Gegen halb sieben ging es dann für uns zum Bus und im strahlenden Sonnenschein
zurück zum Hotel nach Tallinn. Dort angekommen, gab es ein gemeinsames
Abendessen im Hotel-Restaurant. (Für die Vegetarier unter uns hieß das: noch mehr
Pastinaken.)
Abends gab es dann noch die Möglichkeit, mit Herrn Müller gemeinsam das
Championsleague-Finale Dortmund gegen Real Madrid in einer Bar zu schauen, was für
die U18-Schüler*innen eine gute Gelegenheit bot, ihre Schlafenszeit hinauszuzögern.
Für den Rest hieß es einfach Freizeit, um Tallinn auf eigene Faust zu erkunden.
Rückblickend war der Tag trotz Mückenplage und Weltuntergang echt schön und
vielseitig – über ein Konzert bis hin zu einem Knastaufenthalt. Und obwohl das Wetter
nicht immer mitspielte, war es doch zu den wichtigen Zeiten immer sehr schön.
Ariane und Paula

Tag 3 – Konzert zusammen mit dem Schulchor

An unserem dritten Tag in Estland hatten wir den Vormittag zur freien Verfügung. In
Kleingruppen haben wir die Stadt erkundet, sind zum Beispiel zum Hafen gelaufen und
waren in der Markthalle. Auch den Iglupark haben wir besichtigt, der direkt am Meer
liegt. Der Iglupark besteht aus Saunen, die teils im Privatbesitz und teils mietbar sind.


Um 12 Uhr trafen wir uns am Tallinna Saksa Gümnaasium zu einer einstündigen Probe
und anschließendem gemeinsamen Mittagessen in der Schulmensa. Nachmittags
wurde die Wartezeit auf den Bus zum Kulturzentrum „Mustamäe Cultural Center Kawo“
produktiv mit shoppen verbracht, wobei eine XXL-Badehose von einem Schüler den
Fang des Tages darstellte. Die Generalprobe im Kulturzentrum mit dem Chor des TSG
erwies sich leichter als gedacht, da die Sprachbarriere durch den intensiven
Deutschunterricht an der Schule quasi völlig aufgehoben wurde.
Gegen frühen Abend gaben wir dann mit dem Chor zusammen unser erstes Konzert der
Reise, bei dem wir unter anderem die Europahymne und das estnische Stück „Laul
Põhjamaast“ von Ülo Vinter zum Besten gaben. Nach einer Zugabe, viel Applaus und
vielen lächelnden und erschöpfen Schülern, gab es für beide Schulen den
wohlverdienten Pizzaabend. Nach dem Kennenlernen zwischen Helmhöltzern und
TSGlern zeigte sich auch der Feierabend noch musikalisch mit einer Gesangseinlage zu
„Laul Põhjamaast“, wobei viele neue estnische Wörter erlernt wurden und die
Aussprache des Stückes endlich nicht mehr dem Wort „Pyjama“ glich. Mit Vorfreude auf
dem morgigen Tag wurde die Zeit bis zur Zimmerkontrolle mit Kartenspielen und
Strandspaziergängen verbracht, um den Tag schön ausklingen zu lassen.
Von Eva und Anne-Kathrin

Tag 2 – Schule und Natur

Heute, an Tag 2 unserer Estland-Reise, bekamen wir weitere Einblicke in die estnische
Natur und Kultur. Nach dem Frühstück im Hotel ging es um kurz nach 8 Uhr los zum
„Tallinna Saksa Gümnaasium“ . „Saksa“ bedeutet Deutsch und da im Estnischen alles
geschrieben wird wie es ausgesprochen wird, kommt die für uns wohl ungewöhnliche
Schreibweise des Worts „Gymnasium“ zustande. Mitten in einem Wohlviertel besuchen
etwa 1000 Schülerinnen und Schüler, von Klasse 1 bis 12, die Schule. Das besondere
ist, dass es eine Deutsche Abteilung gibt, in der Fächer auf Deutsch unterrichtet werden und wo man auch das Abitur erwerben kann.
Zudem wurde die Schule vor kurzem renoviert und verfügte über vielfältige
Sitzgelegenheiten, eine Dachterrasse, Fitnessraum, Turnhalle, Schwimmbad, Küche sowie
allgemein eine sehr moderne, helle und freundliche Ausstattung, wie wir (schon etwas neidisch) wahrnahmen, während uns estnische Schülerinnen und Schüler voll Stolz durch ihre Schule führten.

Ungewohnt für uns: alle müssen Hausschuhe tragen – aber auch das trägt zur Wohlfühlatmosphäre bei.

Nach der Führung war Proben angesagt und um 11:10 gaben wir im Atrium ein Pausenkonzert, für das wir viel Applaus erhielten und das schon kurz darauf auf Instagramm von der Schule gepostet wurde. Direkt danach ging es schon wieder weiter mit Proben und so war es sicherlich kein Wunder, dass
wir um 13.15 Uhr sehr gespannt aufs Mittagessen in der Kantine waren. Dort können alle
Schüler kostenlos ein Mittagessen bekommen, heute gab es verschiedene Suppen.

Nach dem Essen und einer kurzen Pause ging es auch schon weiter mit dem Reisebus in
den Laheema Nationalpark. Während einer Wanderung durch das Moor konnten wir die
weitgehend unberührte Natur Estlands sehen und mit einem Bad im Moorsee auch
erleben. Und auch an unserem nächsten Stopp konnten wir schwimmen gehen, hier
tatsächlich auch in der Ostsee. Denn der Strand „Võsu“ , einer der beliebtesten
Sandstrände der Region, war aufgrund des langen Tages und der relativ heißen
Temperation eine willkommene, aber doch sehr kalte Abkühlung. Dort ließen wir auch
den Abend mit einem gemeinsamen Picknick ausklingen, bevor es auf den Weg zurück
nach Tallinn ging. Und was natürlich auch nicht fehlen durfte: die Estnisch-Lektion von Signe, die uns wieder begleitete.
Ganz besonders für diese Sprache ist nämlich, dass es kein Genus gibt, dafür aber 14 (!)
Fälle. Manche Wörter klingen auch eigenartig, denn sie bestehen auch vielen gleichen
Buchstaben, wie „jääää“, was Eiskante bedeutet. Um einige estnische Wörter und viele
Eindrücke reicher kamen wir um 21 Uhr am Hotel an und konnten den restlichen Abend
entspannt ausklingen lassen.
In diesem Sinne,
Aitäh ja head aega!
(Danke und auf Wiedersehen!)
Alexandra

Tag 1 – Anreise und Stadtführung

Am 29. Mai 2024 ging es für uns —das Orchester 1— endlich los, wenn auch sehr früh. Die lang ersehnte Konzertreise nach Estland startete um 5:30 Uhr mit der Abfahrt des Busses. Mit dabei waren nicht nur 40 Mitglieder des Orchesters, sondern auch vier Lehrer, die uns begleiteten. Neben unserer Orchesterleiterin Frau Binder, waren auch noch Frau Lumpp, Frau Tomaschewski und Herr Müller mit von der Partie. Anschließend fuhren wir zunächst bis 7:30 Uhr zum Flughafen in Frankfurt. Glücklicherweise hatte Frau Lumpp bereits am Vortag die meisten Check-Ins erledigt, sodass nur noch die Cellisten und Posaunisten am Terminal angekommen eingecheckt werden mussten, da diese für ihr Instrument einen zusätzlichen Sitzplatz erhielten. Währenddessen gaben die anderen Teilnehmenden ihr
Gepäck auf. Wie erwartet, machte die Tatsache, dass fast alle ein Instrument dabei hatten, den Sicherheitscheck sehr viel komplizierter und länger. Nachdem das allerdings auch geschafft war, machten wir uns zum Gate „A15” auf.
Dort sollte in weniger Zeit der Flug LH880 nach Tallinn abheben. Nachdem wir ein wenig gewartet und einige auch die Chance ergriffen hatten, sich im Flughafen umzuschauen oder auch etwas zu kaufen, begann schließlich das Boarding. Vom Gate aus liefen wir zu einem Bus der uns nach einer durchaus ruckligen Fahrt zum Flugzeug brachte.
Dort angekommen versuchten wir zu unseren Plätzen zu gelangen, was sich allerdings, aufgrund unserer Instrumente als relativ schwierig herausstellte. Schließlich waren alle Instrumente und Gepäckstücke verstaut und es war alles bereit zum Abheben. Zuvor begrüßte der Pilot uns aber noch ausdrücklich über die Bordlautsprecher als Orchestergruppe des Helmholtz-Gymnasiums Karlsruhe. Nach dem Start begannen wir uns alle erstmal ein wenig zu entspannen und vielleicht auch ein wenig Schlaf nachzuholen. Rund zwei Stunden später landeten wir auch schon in Tallinn und holten unsere Koffer ab. Nach einer sehr ruckligen Busfahrt checkten wir in das „GoHotel Shnelli“ ein und hatten schließlich ein wenig Zeit im Hotel bis zu der Stadtführung, die um 16 Uhr startete. Bei dieser führte uns die Deutschlehrerin der deutschen Schule Tallinn durch die Stadt und zeigte uns die wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Dazu gehörten u.A. die Alexander-Newski-Kathedrale, das Rathaus von Tallinn und die St. Nikolai Kirche. Als wir um 18 Uhr wieder am Hotel ankamen, blieb uns bis zum Abendessen im Restaurant F-honne noch ein wenig Zeit, entweder zum Ausruhen, oder auch um auf eigene Faust
Tallinn zu besichtigen. Um 19:15 machten wir uns dann auch auf den Weg essen zu gehen. Nach dem 3-Gänge-Menü gingen wir schließlich satt und teilweise auch etwas müde von der Reise zurück ins Hotel.

Viola